DIY: Möbel mit Kreidefarbe streichen

Wir sind erst vor einem knappen Jahr in unsere Wohnung gezogen und schon habe ich wieder Lust auf Veränderungen. Mein Freund schlägt beinah täglich die Hände über dem Kopf zusammen, wenn ich mit neuen Ideen um die Ecke komme, wie ich unsere Wohnung umgestalten kann. Aber so war das bei mir schon immer. Bereits als Kind habe ich alle paar Wochen mein Zimmer umgeräumt oder die Wände haben eine neue Farbe bekommen. Meine Eltern haben regelmäßig die Krise bekommen, als ich mein Zimmer immer wieder langweilig fand und neu einrichten wollte. Ich bin einfach nie lange zufrieden und könnte ständig etwas verändern.

Im Moment finde ich es richtig schön, alte Möbel mit neuen Möbeln zu kombinieren und einen Stilbruch in die Wohnung zu integrieren. Das beste daran: es ist nicht einmal teuer. Im Internet habe ich für nur 20€ eine tolle Kommode bekommen und einen großen Buffetschrank sogar komplett kostenlos.Und einmal in das Material investiert (oder von Freunden bzw. der Familie geliehen), ist das Aufbereiten von Möbelstücken sehr günstig.

Als nun vor ein paar Wochen die Kommode bei mir eingezogen ist, habe ich lange überlegt, wie ich sie verändern sollte. Ich wollte sie eigentlich komplett weiß streichen, damit sie zur restlichen Einrichtung passt, aber die Holzmaserung der Tür fand ich zu schön. Deshalb habe ich mich dazu entschieden, nur den Korpus und den Innenteil weiß zu streichen und die Tür in ihrem natürlichen Zustand zu belassen.
Vom Ergebnis bin ich begeistert. Und nicht nur ich, sondern auch mein Freund, meine Familie und meine Follower bei Instagram. Die Kommode passt perfekt in unsere Wohnung und ist der Hingucker, wenn man das Wohnzimmer betritt.

Nun aber zum interessanten Teil. Wie habe ich das gemacht und warum habe ich Kreidefarbe benutzt?

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Warum Kreidefarbe?

Kreidefarbe hat eine pudrige Optik, sie trocknet matt und hat eine stumpfe Struktur. Die Vorteile sind, dass Kreidefarbe schnell trocknet, angenehm riecht und umweltfreundlich ist. Außerdem ist die Farbe porös, dringt nicht in die Poren vom Holz ein und man kann so ziemlich alles damit streichen, sogar Stoff. In den meisten Fällen ist auch kein Abschleifen des Möbelstücks nötig*. 

(*Warum ich es trotzdem mache, erkläre ich weiter unten.)

Der Ablauf

Wenn Du nun ein wunderschönes, altes Möbelstück vor dir stehen hast und es kaum erwarten kannst, zu streichen, muss ich dich leider enttäuschen. Denn die Aufbereitung eines Möbelstücks beinhaltet auch eine Vorbehandlung. Das kann für ungeduldige Menschen (wie mich) ziemlich nervig sein, aber nur so erzielst Du ein tolles Ergebnis. 

1. Die Reinigung

Damit die Farbe später richtig hält, ist es wichtig, das Möbelstück anfangs ordentlich zu reinigen. Dafür kannst Du ganz einfach warmes Wasser mit Spülmittel benutzen. Wische damit sorgfältig das gesamte Möbelstück ab und gehe zum Schluss noch einmal mit einem trockenen Tuch drüber. Achte darauf, dass jegliche Fettflecken und Staub entfernt sind.

2. Das Abschleifen

Abschleifen ist bei Kreidefarbe normalerweise nicht notwendig, das die Kreidefarbe auf dem Holz haftet und nicht einzieht (im Gegensatz zu anderen Möbellacken). Wenn das Möbelstück allerdings Kratzer hat oder an manchen Stellen splittert, solltest Du es auf jeden Fall abschleifen, weil Du ansonsten jede kleine Macke durch die Kreidefarbe hindurch siehst. 

Zum Abschleifen benutzt Du zuerst einen Exzenterschleifer, um grob große Flächen abschleifen zu können. Für die Ecken und kleinere Flächen kannst Du dann einen Deltaschleifer benutzen. Für das grobe Abschleifen solltest Du Schleifpapier mit einer Körnung von 80 oder 60 benutzen. Für einen zweiten, feineren Schliff eine Körnung von 120 bis 240. (Je größer die Zahl, desto feiner die Körnung).

Setze das Schleifpapier immer von grober Körnung zu feiner Körnung ein und schleife immer in Richtung der Holzmaserung.

3. Die Grundierung

Auch das Grundieren ist bei Kreidefarbe nicht zwingend notwendig. Ich empfehle es aber, besonders wenn Du helle Farbe benutzen möchtest. Wenn Du keine Grundierung benutzt, kann es sonst zum Ausbluten des Holzes kommen. Das heißt, dass sich Stoffe, die sich im Holz befinden, lösen und in der Farbe festsetzen. Das führt zu Flecken. Vorteile von Grundierung sind außerdem, dass die Kreidefarbe schon beim ersten Anstrich besser deckt und weniger Farbe benötigt wird.

Als Grundierung solltest Du Sperrgrund benutzen. Allerdings musst Du die Grundierung nicht mehrmals auftragen (wie auf der Verpackung beschrieben), sondern es reicht ein Anstrich. Diesen lässt Du dann ganz einfach über Nacht trocknen.

4. Die Kreidefarbe

Wenn die Grundierung getrocknet ist, kommt endlich die Kreidefarbe zum Einsatz. Dabei hast Du die Qual der Wahl, denn es gibt inzwischen zahlreiche Anbieter und Farbnuancen. Ich habe mich für einen Hersteller der mittleren Preisklasse entschieden und bin sehr zufrieden. Die Farbe lässt sich leicht auftragen und deckt bereits mit dem ersten Anstrich sehr gut. 

Generell ist das Streichen mit Kreidefarbe sehr einfach und es gibt nur wenig, was Du beachten musst. Du solltest lediglich zügig arbeiten und immer in Richtung der Holzmaserung streichen. Trage lieber mehrere dünne Schichten auf als eine dicke Schicht, denn so vermeidest Du eine unschöne Nasenbildung. 

5. Die Versiegelung

Kreidefarbe ist sehr empfindlich und benötigt ein Finish, was sie gegen Schmutz und Feuchtigkeit schützt. Nur so wirst Du lang Freude an deinem aufbereiteten Möbelstück haben. Um den Charakter von Kreidefarbe zu erhalten, empfehle ich Dir transparenten Holzwachs. Durch Holzwachs wird die Kreidefarbe immer etwas dunkler, also erschrick nicht und teste es am besten vorher an einer unauffälligen Stelle.

Wenn Du all diese Schritte erledigt hast, kannst Du ein wunderschönes, neues altes Möbelstück mit persönlicher Note dein Eigen nennen und stolz auf Dich sein. Je nach Größe des Möbelstücks kann das Aufarbeiten wenige Tage bis mehrere Wochen dauern, aber das Ergebnis ist es definitiv wert.

Mein Zubehör

Neben der Farbe und den bereits aufgelisteten Dingen möchte ich an dieser Stelle noch die anderen Sachen aufzählen, die ich benutze bzw. die Du benutzen kannst.

Pinsel

Bei der Auswahl der Pinsel war mir wichtig, dass sie keine Haare verlieren und ich verschiedene Pinselgrößen und -arten zur Hand habe. Für große Flächen benutze ich große Flachpinsel, für kleinere Flächen kleine Flachpinsel und für die Ecken verwende ich Rundpinsel in verschiedenen Größen. Bei einem meiner nächsten Projekte mit sehr großen Flächen werde ich Farbrollen einsetzen.

Stahlwolle

Wenn Du einen Shabby Chic Look erzeugen möchtest, kannst Du nach dem Auftragen des Möbelwachses ein paar “abgenutzte” Stellen erzeugen, indem Du Stahlwolle einsetzt. 

Hast Du auch schon ein Möbelstück aufbereitet oder hast Du es vor? Zeig mir das Ergebnis auf Instagram, indem Du mich markierst. Ich reposte alle Möbelstücke in meiner Story. Hast Du Lust auf weitere DIY’s? Dann stöbere hier. Wenn Du nichts verpassen möchtest, folge mir bei Instagram, Facebook und Pinterest!

Pflanessa

Schön, dass du hier bist! Ich bin Vanessa, 31 Jahre alt & wohne im schönen Sachsen. Mit über 150 Pflanzen lebe ich in einer Dachgeschosswohnung gemeinsam mit meinem Verlobten, meiner Tochter und meiner Labrador-Hündin.

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